Zucht

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Positurkanarien

Der Border Fancy galt vor noch gar nicht zu langer Zeit als eine der fertielsten Positurkanarienrassen. Wobei man insbesondere den Hennen hohe Aufzuchtqualitäten zusprach.

Mit der immer größeren Selektion in Richtung sehr guter, typgerechter Vögel und größere Angleichung der äußeren Form an den Standard des Mutterlandes (England, Schottland), siehe auch neues Standardbild, haben die meisten Züchter offensichtlich weniger auf die Elterneigenschaften unserer Border geachtet.

In der Regel sind Tiere im Angebot, die den Standardanforderungen nur schwach oder überhaupt nicht entsprechen. Diese züchten nach wie vor in bekannter Art und Weise. Sehr gute Vögel haben in der Regel oft schon Vitalitätsnachteile und sind oft recht schwer über längere Zeiträume gesund zu erhalten, wenn nicht der abgebende Züchter seine Fütterung und seine Haltungsbedingungen dringendst weiter empfiehlt, und der Anfängerzüchter sich nicht genauestens über die gewohnte Lebensweise seiner neu erworbenen Zöglinge kundig macht.

Darüber hinaus sind aber oft die Haltungsbedingungen von Züchter zu Züchter gravierend unterschiedlich, so dass oft beim besten Willen der Beteiligten Defizite beim Anfängerzüchter zu verzeichnen sind. Aus diesem Grunde scheint es viel wichtiger zu sein, dass der Züchter natürlich mit qualitativ hochwertigen Tieren in die Zucht einsteigt, und dass er versucht, eine größere Anzahl Jungtiere nachzuziehen, die dann voll in die neuen Umweltbedingungen integriert sind und an die Fütterungstechnik und weitere Kriterien gewöhnt sind.

Erst dann sollte man verstärkt wieder daran gehen, die Elterneigenschaften Zug um Zug zu verbessern. Darunter ist zu verstehen, dass eben auch bei sehr guten Bordern vier Jungvögel im Nest liegen, die durch die Eltern bestens versorgt werden und nicht, auf Grund der zu erwartenden Ausstellungsqualität die Jungvögel Ammeneltern untergelegt werden müssen. Das bedeutet auch, dass die Hennen wieder Gelege, wie andere Kanarien auch, von 4 – 6 Eiern zeitigen und letztlich bedeutet es auch, dass die Border in Summe (Hähne und Hennen), ihre teilweise Zuchtträgheit und Lethargie aufgeben.

Aus o.g. Problematik ziehen die Züchter hoffentlich die Schlussfolgerungen, die dazu führen, dass Border-Kanarien wieder eine der vermehrungsfreudigsten Rassen unter den Positurkanarien werden.

Wie selektiere ich als unerfahrener Züchter bei Farbkanarien die Ausstellungskandidaten?

Ein erste gründliche Beobachtung in den Volieren oder Flugkäfigen lässt auch den ungeübten Ausstellungszüchter erkennen, welche Tiere allein vom optischen Eindruck her aus den übrigen Vögeln von der Gefiederlage, dem Typ und der gleichmäßigen Durchfärbung der Grundfarbe herausstechen. Diese ausgewählten Vögel verbringt man in die leerstehenden Zuchtboxen, um sie hier und im vorgeschriebenen Ausstellungskäfig näher unter die Lupe nehmen zu können. Schon hier kann man erkennen, ob Krallenfehler, falsche Krallenstellungen oder steife Krallen an einigen Tieren zu erkennen sind.

Lipochromkanarien

Lipochromkanarien, gelbZunächst sollten alle Ausstellungskandidaten auf unzulässige Scheckungen, die einen Ausschluss aus der Bewertung nach sich ziehen würden, untersucht werden. Dazu gehören Melaninanflüge im Kleingefieder, Großgefieder und sichtbarem Untergefieder sowie Hornscheckungen (Schnabel und Ständer).

Bei rot- und gelbgrundigen Vögeln ist auf glatt anliegendes Gefieder und gute Durchfärbung des Kleingefieders zu achten und auf zu große farbliche Differenzen in der Durchfärbung des Kleingefieders zum Großgefieder. Gleichermaßen sollte auf Intensitätsfehler geachtet werden (zu grobe Schimmelbildung, schlechte Verteilung am Vogelkörper, also Ballungen oder fehlende Schimmelausbildung. Bei intensiven Vögeln sollte auf das Vorhandensein von fehlerhaften Schimmelanflügen geachtet werden und auf eine Fettfarbsättigung bis in die Federspitzen).

Weißgrundige Vögel sollten „strahlend“ weiß aussehen und nicht verschmutzt beziehungsweise ein leicht gräuliches Aussehen zeigen. Da bei weißgrundigen Vögeln weniger Bewertungspositionen in Anrechnung kommen, ist hier die Eleganz des Vogels durch ein bestechendes Gefieder zu erkennen.

Melaninkanarien

Neben den bereits grundsätzlich zu Farbkanarien gesagten Voraussetzungen für gute Ausstellungsvögel gilt hier auch erst einmal unser Augenmerk nicht gestatteten Scheckungen. (keine Aufhellungen im Groß-und Kleingefieder, dunkle Hornteile, also keine hellen Krallen, die Hornfarbe soll den standardisierten Forderungen angepasst sein).

Zu bedenken ist, dass die Hornfarbe besonders bei Schwarzvögeln nicht das alleinige Kriterium für die Bewertungsposition Melanin ist. Vielmehr ist auf eine optimale Ausfärbung des Flächenmelanins und auf eine korrekte Ausführung des Zeichnungsmelanins zu achten. Es ist seine Breite zu begutachten sowie die gleichmäßige Lage (auch kein Abrutschen der Melaninzeichnung über die Flügel und damit nicht den Federfluren folgend).

Zur Ausfärbung des Vogels und zur Gefiederqualität gilt gleiches, wie bei den Lipochromkanarien.

Konnte man nach diesen Gesichtspunkten die vermeintlichen Ausstellungsvögel selektieren und es ist eine Teilnahme an einem Kollektionswettbewerb vorgesehen, kommt es auch besonders darauf an, dass die vier Vögel gut miteinander harmonieren oder anders gesagt sich in Ihren Vorzügen stark angleichen bzw. ähneln.

Bei dieser Herangehensweise der Überprüfung von Ausstellungsvögeln kann zumindest vermieden werden, dass Vögel disqualifiziert werden oder das durch Unkenntnis „subjektive ernannte Lieblingsvögel“ den Ausstellungserfolg in Frage stellen.

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