Vererbung

Vererbung

Da die meisten Züchter unseres Vereins nur mit einem geringen Zuchtansatz an Kanarien arbeiten, ist es unabdingbar in diesen zahlenmäßig geringen Zuchtbeständen mit der Normalverpaarung zu arbeiten.

Normalverpaarung bedeutet in der Regel, dass ein Partner mit intensivem Gefieder an einen solchen mit nicht intensiven Gefieder (schimmel) gepaart wird.

Die Folge ist, dass die erste Filialgeneration über die große Zahl zu je 50 % aus intensiven und nichtintensiven Vögeln besteht. Wenn man die feineren Intensitätsgraduierungen außer Betracht lässt, erhält man für kommende Generationen, selbstverständlich immer unter Beachtung der Vermeidung von Inzuchten, genügend für die Weiterzucht geeignete Vögel, und man hat vor allem dafür gesorgt, dass gravierende Gefiederprobleme über Jahre hinweg im Stamm vermieden werden können.

Noch in den 70iger und 80iger Jahren war speziell in unserer Region die Meinung stark vertreten, dass man zur Verbesserung typlicher Eigenschaften z.B. bei Rotkanarien auf reinerbig gelbe Vögel zurückzugreifen wäre. Dieses Problem hatte sich dann aber recht schnell geklärt, da die gelben Vögel meistens aus der Richtung Gesang stammten und deren Nachzuchtprodukte bei weitem die Typforderungen der damaligen Zeit schon nicht erfüllten. Heute gibt es zum Glück genügend durchgezüchtete Rotstämme, so dass kein Züchter an dieser genannten Stelle auf die intermediäre Vererbung zurückgreifen muss, zumal in kleinen Tierbeständen die Problematik der richtigen Rückkreuzung größere Schwierigkeiten bereiten dürfte, um das angestrebte Zuchtziel zu erreichen.

Um bestimmte Erbfaktoren aber im Stamm festigen zu können, kommt man nun mal ohne die intermediäre Vererbung nicht aus.

Die intermediäre Vererbung = mittelnde Vererbung, ist aber zur Verbesserung einzelner Erbfaktoren unabdingbar. Zum Beispiel können bestimmte rassetypische Körpermerkmale durch die entsprechende Auswahl der Zuchtpartner ausgeglichen werden. Bei derartigen Verpaarungen hilft auch die unabhängige Vererbung Probleme lösen. Selbst bei Züchtern die noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen, darf ein wenig Genetik nicht fehlen.

Da viele unserer Züchter sich vor allen Dingen mit der Zucht von Melaninkanarien befassen, ist es schon wichtig, die notwendigsten Einblicke in die wichtigsten Vererbungsformen zu haben.

  • dominante Vererbung
  • rezessive Vererbung
  • geschlechtsgebundene Vererbung

Dabei ist eine grundlegende Tatsache zu wissen, dass schwarz dominant über braun und verdünnt vererbt. Bei der dominanten Vererbung sehen alle Nachzuchtvögel den Elterntieren ähnlich (1. Mendelsches Gesetz = Uniformitätsgesetz).Tragen Vogeleltern verdeckte Erbfaktoren, die im Sichtbild (Phänotyp) nicht zu erkennen sind, so kommt es bei deren Verpaarung zu einer Aufspaltung der Nachzucht im Sichtbild in einem Verhältnis von 3:1.

Ein praktisches Beispiel dafür ist die Verpaarung zweier gelber Vögel die spalterbig in weiß sind. (2. Mendelsches Gesetz = Spaltungsgesetz).

Die geschlechtsgebundene Vererbung ist durch die gleiche Chromosomenpaare beim männlichen Vogel XX und die ungleiche Chromosomen beim Vogelweibchen XY gekennzeichnet. Auf den X-Chromosomen sind die bekannten geschlechtsgebundenen Mutationen lokalisiert. Die Bestimmung des Geschlechts der Nachkommenschaft hängt davon ab, ob die zur Befruchtung gelangende Eizelle den geteilten Chromosomensatz Y oder aber X enthält. Als praktische Beispiele können hier die Verpaarung Achat x Schwarz oder Braun x Schwarz gesehen werden.

Letztlich regelt die unabhängige Vererbung die Neukombination der Gene. Die Erbmerkmale vererben unabhängig von einander. Z.B. Farbe des Vogels und die Anlage für die Ausbildung einer Haube (3. Mendelsches Gesetz = Unabhängigkeitsgesetz).

Lipochromkanarien

  • 1. deutsch weiß vererbt autosomal dominant gegenüber den anderen Lipochromfarben.
  • 2. gelb und rot vererben intermediär
  • 3. rezessiv weiß vererbt autosomal rezessiv.
  • 4.mosaiken vererben gonosomal und rezessiv 5. ivoor Kanarien vererben gonosomal rezessiv

Melaninkanarien

  • 1. Schwarz vererbt gonosomal und dominant 2. Achat vererbt gonosomal rezessiv 3. Braun vererbt gnosomal rezessiv 4. Isabell vererbt gonosomal rezessiv.
  • 5. Satinet vererbt gonosomal und rezessiv 6. opal vererbt autosamal und rezessiv 7. topas vererbt autosomal und rezessiv 8. Phaeo vererbt autosomal und rezessiv.
  • 9. pastell einschließlich grauflügel vererbt gonosomal und rezessiv 10. onyx vererbt autosamal und rezessiv 11. Eumo vererbt autosomal und rezessiv 12.Kobalt vererbt autosomal und rezessiv

Erklärungen: intermediär = mittelnd, dominant = hervortretend, rezessiv = zurückweichend, gonosomal= geschlechtsgebunden, autosomal= frei

 
 
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